Schneppekapp-Tour 1997

Ein Wintertraum von Sandfräse im Einsatz bis Auch in Afrika gibt es Winter
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"Sorry, but you must wait!" Nach über zwei Stunden Wartezeit am Schalter der FERRIMAROC-Fährgesellschaft haben wir uns mit unseren Motorrädern zwar bis zur Laderampe vorgemogelt, doch hier müssen wir nun warten bis alle Autos im Bauch der Fähre verschwunden sind. Hier im Hafen von Almeria bläst ein kalter Wind und wir suchen etwas Schutz im Windschatten eines alten LKW, der hier wohl irgendwann einmal stehen gelassen wurde. Endlich dürfen auch wir an Bord. Mit ein paar Stricken werden meine Transalp und Stephans Africa Twin an der Bordwand des Schiffes vertäut, während wir die steile Treppe zur Lounge hinaufsteigen. Die Überfahrt ist ruhig und langweilig. Wenigstens können wir auf dem Schiff schon einen Teil der Einreiseformalitäten erledigen. Unsere Daten werden in ein Buch übertragen und ein Stempel wird in unsere Pässe gedrückt. Dann kaufen wir uns ein paar Dosen Bier und machen uns über unsere Essensvorräte her. Nach knapp sieben Stunden Fahrt legen wir in Nador an. Als wir von der Fähre rollen ist es schon ein Uhr in der Nacht aber für Stephan erfüllt sich in diesem Moment ein kleiner Traum, er ist mit seiner Africa Twin auf afrikanischem Boden. Freundliche Polizisten winken uns ganz nach vorn an die Spitze der Schlange und nehmen unsere Pässe und Fahrzeugpapiere mit ins Grenzgebäude. Nach etwa zwanzig Minuten bekommen wir die Papiere wieder und außerdem noch eine Einfuhrbescheinigung für die Maschinen. Die Uniformierten wünschen uns noch einen schönen Urlaub und wir fahren zur einzigen noch offenen Wechselstube im Hafen.

Nach dem wir unser Geld gewechselt haben, wollen wir noch einige Kilometer fahren bis wir weit genug von der Stadt entfernt sind, um einen ungestörten Schlafplatz zu finden. Doch außerhalb der Stadt ist es ziemlich finster und wir können kaum erkennen, ob es links und rechts von der Straße irgendwelche geschützten Plätze gibt. Zudem frischt auch der Wind auf und wird so stark, dass wir fast von der Straße geweht werden. Die starken Böen geben einem das Gefühl, als ob die Räder unter dem Hintern weggedrückt werden. Die Straße führt uns lange geradeaus und windet sich dann über einige Serpentinen ein winziges Pässchen hinauf. Auf der anderen Seite geht es wieder bergab und eine eine ewig lange Gerade folgt. Vereinzelte Fahrzeuge deren Lichter am Horizont auftauchen, brauchen mehrere Minuten bis sie endlich an uns vorbeifahren und wir das Fernlicht wieder einschalten können um die Schwärze der Nacht zu durchbohren. Dann kommt wieder eine mehr oder weniger kurvenreiche Überquerung eines kleinen Bergrückens. In einer halbwegs windgeschützten Senke halten wir an und überlegen was wir nun tun sollen. Bei diesem Wind und in einer so finsteren Nacht ist es ziemlich gefährlich weiterzufahren. Vor uns sehen wir die Lichter eines kleinen Dorfes. Wir fahren hinunter und verschanzen uns hinter der niedrigen Mauer, die um die Moschee des Ortes gezogen wurde. Wir breiten mühsam eine Kunststoffplane aus und legen unsere Isomatten mit Tankrucksack und Jacken beschwert aus, damit nicht alles davonfliegt. Dann verkriechen wir uns in die Schlafsäcke. Über uns heult der Wind und als die Wolken aufreißen beleuchtet der Mond gespenstisch die schwankenden Bäume über uns. Als wir am Morgen aufwachen sieht es aus wie auf einer Müllhalde. Der Wind hat in der Nacht Kartons, Plastiktüten und andere Sachen in unsere Schlafecke geweht und uns darunter halb begraben. In meinem Schlafsack finde ich sogar getrockneten Eselsmist aber nur Allah allein weiß wie er da hineingekommen ist. Hastig packen wir zusammen. Der Wind hat zwar etwas abgeflaut ist aber immer noch unangenehm stark. War es in der Nacht schon nicht leicht die Plastikplane auszubreiten, sie bei dem Wind wieder einigermaßen zusammenzufalten ist wirklich kein Kinderspiel. Unter den Augen von drei in der Zwischenzeit zu uns gestoßenen und ewig grinsenden Halbwüchsigen schaffen wir es schließlich doch noch. Bald darauf dürfen sie in unseren Auspuff schauen und wir sind wieder hart am Wind.

In Guercif hat der Wind nur noch wenig Kraft. Wir halten bei einem Café an und frühstücken erst einmal gemütlich. Danach fahren wir nach Südosten, in Richtung Midelt weiter. Am Horizont sind die Berge des Mittleren Atlas zu sehen, deren Gipfel schneebedeckt sind und deren Anblick eine leichte Gänsehaut hervorrufen. Hinter Midelt frischt der Wind noch einmal auf und versucht uns wieder dahin zu blasen, wo wir hergekommen sind. Die Luft ist voll mit Sand und Staub und raubt uns teilweise die Sicht. Doch mit Hilfe unserer Maschinen setzen wir uns durch und arbeiten uns den 1907 Meter hohen Col de Talghamt hinauf. Der Sandsturm bleibt im Tal und wir genießen die kurvenreiche Fahrt durch die Landschaft. Ein wenig sieht es hier aus wie in den Seealpen und der Wind weht den Schnee wie große Staubwolken vom Gipfel des nahen Jebel Bou-Hamid. Auf der anderen Seite des Passes jedoch ist der Wind fast nicht mehr zu spüren und die Sonne am strahlendblauen Himmel wärmt unsere Glieder wieder auf. Der Weg führt durch ein fruchtbares Tal, dem Gorges du Ziz, in dem ein regelrechter Wald von Dattel- und anderen Palmen steht. Ab und zu durchqueren wir kleine Dörfer und Kinder winken uns am Straßenrand zu. Kleine Umleitungen führen uns auf Sand und Schotter um die ein oder andere Straßenbaustelle, so was gibt es sogar hier, und geben uns einen kleinen Vorgeschmack auf die geplanten Offroad-Touren. Am Abend erreichen wir Er Rachidia, hier suchen wir uns ein Zimmer für die Nacht. Wir haben den 24. Dezember, das Abendessen ist spärlich, wir sind hundemüde wegen der vorigen kurzen Nacht und so ist es kein Wunder, dass uns gar nicht weihnachtlich zumute ist. Wir gehen schon früh schlafen, allerdings nicht ohne uns noch an Stephans Jackie (Jack Daniels) zu vergreifen.

Der neue Morgen stellt sich zwar mit einem strahlend blauen Himmel vor, jedoch zeigt mein Thermometer nicht mehr als +2 °C an. Nach einigen Kilometern tausche ich dann doch die Sommer- gegen die Winterhandschuhe ein. Unser Weg führt uns immer an Palmenplantagen entlang, die Mal zum Greifen nahe neben uns stehen um sogleich wieder in eine viele Meter tiefe Schlucht abzutauchen oder sich hinter Dörfern zu verstecken. In Erfoud, das wir sofort in Erfurt umtaufen bunkern noch einmal Sprit. Kurz hinter Erfoud endet dann die Teerstraße [N 31° 19,783'; W 004° 07,214'] und wir folgen der mit grün-weißen Pfählen markierten Piste. Wir haben die Qual der Wahl, denn eigentlich sind es viele Pisten die kreuz und quer auf den am Horizont stehenden Erg Chebbi zustreben. Einige der Spuren wollen uns mit Sandpassagen aus der Richtung bringen, andere versuchen mit Wellblech unsere Maschinen zu zermürben und wieder andere lassen spitze Steine aus dem Boden ragen, um an unseren Reifen zu nagen. Doch wir kommen heil durch, fast jedenfalls. Stephan stürzt in einem Sandloch, da war er wohl etwas zu langsam. Na ja, auf mein fusseln bin ich auch nicht gerade stolz aber wenigstens bin ich noch senkrecht. Zum Glück ist der Sand weich und Mann und Maschine sind robust, so dass es gleich weitergeht. Schließlich folgen wir den Telefonleitungen um nach Merzouga zu kommen und dank unserem GPS, dem wir hier mehr trauen als den schreienden Kindern die uns immer wieder klar machen wollen, dass wir auf dem falschen Weg sind, finden wir auch schnell den Campingplatz Ksar Sania [N 31° 05,155'; W 004° 00,453'] der von einem französischen Pärchen geführt wird und etwas sauberer ist als die marokkanischen Plätze. Wir bauen unser Zelt im Schatten der Palmen auf und gönnen uns erst einmal eine heiße Dusche. Am späten Nachmittag erkunden wir erst einmal zu Fuß die Dünen und beschließen die höchste von ihnen zu erklimmen um uns dort oben einen Sundowner zu genehmigen. Wir packen also unsere Fotoapparate, zwei Tassen, zwei Flaschen Cola und den Jackie ein und machen uns auf den Weg. Doch das Laufen im Sand ist sehr mühsam. Auf ebener Strecke geht es noch aber bergauf ist es eine Tortur. Zwei Schritte geht man vorwärts und einen rutscht man wieder zurück. Der Gipfel scheint immer weiter weg zu rücken anstatt näher zu kommen. Doch wir schaffen auch diese Herausforderung. Völlig außer Atem kommen wir oben an. Stephan schwört nie wieder so einen Blödsinn zu machen, auch wenn er noch hundertmal hier herunterkommen sollte. "Alles halb so schlimm," antworte ich, "du drehst dir ja schon eine Zigarette, so wild kann es also nicht gewesen sein". Hier oben weht wieder ein ganz schöner Wind und die Sandkörner beißen regelrecht auf der Haut. Wir rutschen hinunter, bis wir ein wenig unterhalb des Gipfels sind, um dem Wind nicht ganz so stark ausgeliefert zu sein und schlagen unsere Kragen hoch. Zum Glück haben wir uns auch ein paar Fleece-Pullover mit eingepackt, die wir hier oben gerne überziehen. Dann kommt der spannende Moment, die Sonne neigt sich zum Horizont und Jackies Flaschenhals zum Becher. Noch etwas Cola hinzu bis die Mischung stimmt, dann kommt wieder eine Taufe. Aus dem "Erg Chebbi" wird der "Erg Jackie" und wir prosten uns fröhlich zu. Nach einigen Minuten verschwindet dann die Sonne hinter dem Horizont und der Jackie in unseren Kehlen. Nur gut das es auf dem Rückweg bergab geht :-))).

Beim Frühstück nehmen wir uns vor die Dünen mit den Motorrädern zu erobern. Nun gut, vielleicht nicht gerade erobern aber zumindest wollen wir versuchen oben zu bleiben. Wir suchen uns eine schöne Stelle mit relativ flachen Dünen und ohne Zuschauer, denn Lachen können wir selbst. Zunächst sondieren wir zu Fuß das Gelände und versuchen zunächst einen Weg zu finden der nicht gerade durch die tiefsten Stellen führt. Dann probieren wir es einfach. Auf die Rasten stellen, Hintern nach hinten und mit gutem Zug am Hinterrad durch den Sand. Geht ja ganz gut, denke ich und steuere auf eine kleine Düne zu. Oben auf dem Grat drehe ich sofort den Griff zu und sinke ein. Auf der anderen Seite geht es nämlich steil hinunter und ich krieg Panik. Im Augenwinkel sehe ich Stephan eine Düne weiter. Er gibt Gas, fährt auf die Düne, dann höre ich einen Schrei und sehe ihn zwei Sekunden später im Sand stecken. Seine Düne war noch höher als meine. Er blieb jedoch auf dem Gas, fuhr das senkrechte Stück herunter (Zeitpunkt des Schreis) und nahm erst auf der nachfolgenden Ebene das Gas weg, drum steckt er jetzt da unten fest und ich hier oben. Wir müssen über uns selbst Lachen. Dann befreien wir erst Stephans Twin und danach meine Alp aus der misslichen Lage und starten erneut einen Versuch. Das Geheimnis heißt Gas, egal was passiert. So meistern wir schließlich eine Düne nach der anderen, lassen uns auch von den steilen Abfahrten (fast) nicht mehr abschrecken und gewinnen der Sache immer mehr Spaß ab. Natürlich müssen wir auch ein paar Mal graben bzw. die Maschinen aus dem Sand heben, doch die Fahrfreude überwiegt und schon bald fahren wir stolz wie Oskar durch den Sand. Doch selbst wenn man es einigermaßen gerafft hat kostet der Spaß viel Kraft. Wir suchen einen Weg zur Schotterpiste zurück und ruhen uns ein wenig aus. Dann düsen wir nebeneinander mit ca. 80 Sachen über den Schotter und ziehen wilde Staubfahnen hinter uns her. Das ist mein eigentliches Metier, eine schöne Schotterstrecke und ab und zu ein kleiner Hügel darin zum abheben. Danach versuchen wir uns wieder mit Erfolg im Sand. Zurück am Campingplatz kontrollieren wir unsere Luftfilter und waschen uns dann Staub und Schweiß vom Körper. Das folgende kühle und redlich verdiente Bier ist die reinste Wohltat.

Der nächste Tag führt uns nach Süden, ans Ende des Ergs. Wir kommen an einen ausgetrockneten See, der eine glatte, von Rissen durchzogene Oberfläche aufweist. Hier lässt es sich gut Heizen. Wir fliegen mit 130 Sachen über die Ebene. Am anderen Ende erwarten uns kleine, mit Büschen bewachsene Dünen. Hier finden wir die Piste nach Taouz [N 30° 56,639'; W 003° 58,916'] und machen uns auch gleich auf den Weg dorthin. Vorbei an einem LKW-Wrack geht es zwischen den Dünen hindurch weiter nach Süden. Am Horizont sehen wir die Stadttore und nicht viel später sind wir auch schon dort. Eine Anzahl Leute kommt gerade aus der Moschee und sofort sind wir von Kindern umringt, die uns um Kugelschreiber, T-Shirts, Bonbons und Geld anbetteln. Eigentlich wollten wir hier noch etwas trinken aber als die Kids frecher werden und anfangen an unseren Jacken zu ziehen hilft nur noch Gas geben um dem Ansturm zu entfliehen. Wir fahren wieder durch das Stadttor und sehen im Rückspiegel einige hartnäckige Verfolger auf Fahrrädern, kurz darauf sind sie in unserer Staubwolke verschwunden. Dann halten wir uns Richtung Norden und wollen auf die östlich gelegene Seite des Ergs fahren. An einer Abzweigung wählen wir den falschen Weg. Die Piste wird immer schlechter und schon bald fahren wir über ein Feld mit ausgenommen großen und spitzen Steinen. Ein Wunder, dass die Reifen das aushalten. Als es gar nicht mehr weiter geht, drehen wir um und nehmen am Abzweig den anderen Weg. Diese Piste ist schon viel besser und wir lassen die Kisten wild über den Schotter fliegen. In den Kurven kommen wir leicht ins driften, plötzlich auftretende Sandfelder meistern wir geschickt und wir fühlen uns wie bei einer Rallye. Nach einigen Kilometern stehen wir zwischen einigen armseligen Hütten. Weit und breit gibt es hier nur Sand und Steine, nur einige wenige Felder liegen in der Nähe der Häuser. Wir können uns nicht vorstellen wie man hier am A.... der Welt leben kann. Es dauert nicht lange und schon kommen wieder Kinder und Jugendliche angelaufen. Sie starren uns neugierig an und beginnen auch gleich mit der Bettelei. Von Zigaretten über T-Shirts, nach allem wird gefragt und da wir nichts dabei haben wollen sie zumindest eine Runde auf den Mopeds drehen. Aber da beißen sie bei uns auf Granit - und unsere Reifen in den Sand - und schon machen wir uns von dannen. Wir fahren zum ausgetrockneten See zurück und versuchen in den Dünen etwas zu driften. Peinlicherweise liegt Stephan bald schon wieder im Sand aber sein Drift hat super ausgesehen. Bevor wir weiterfahren probieren wir unsere Fahrkünste noch an einem einsam daliegenden Sandhügel aus. Mehrmals überqueren wir ihn, geben immer mehr Gas und fahren immer dreister. Als meine Maschine plötzlich seitlich versetzt und ich das Gefühl habe als ob mich mein Hinterrad gleich überholt rutscht mir das Herz dann doch in die Hose und ich mahne zur Rückfahrt. Erst einmal am Campingplatz vorbei, fahren wir in Richtung Merzouga, halten uns dann links und finden einen noch nicht ganz ausgetrockneten See, den Dayet Srji. Um das Gewässer zieht sich eine kleine Piste, auf der wir uns schon bald finden und, auf der gegenüberliegenden Seite angekommen, legen wir eine kleine Rast ein um die Fauna zu erkunden. Wir sehen einen Schwarm Flamingos, viele Enten und andere Wasservögel sowie zwei oder drei storchenähnliche Vögel. Hinter dem See, am Horizont stehen die Dünen des Erg Chebbi und werden von der untergehenden Sonne tiefrot gefärbt. Wir brechen auf, um noch vor der Dunkelheit wieder beim Zelt zu sein.

Unser nächstes Etappenziel sind die Todra- und die Dadèsschlucht. Wir fahren zurück nach Erfoud, von hier aus wollen wir über Tinerhir nach Boumalne fahren und uns dort ein neues Quartier suchen. Hinter Achouria sieht es aus, als ob hier ein Ausbildungszentrum für Maulwürfe wäre. Links und rechts der Straße stehen Hunderte von überdimensionalen Maulwurfshügeln. Wir halten an um zu fotografieren, als ein junger Mann unschuldig auf einem Fahrrad auf uns zu radelt. In einer Hand balanciert er geschickt ein Tablett. Kurz vor uns lässt er sein Fahrrad fallen und bietet uns die auf dem Tablett liegenden Fossilien und polierten Steine zum Kauf an. Als Stephan seine Börse zückt, wird es recht lebhaft zwischen den Hügeln. Im Nu sind wir von acht bis zehn dieser tablettschwingenden Fossilienverkäufern umringt. Stephan packt seinen Stein ein und wir lassen das Gedränge hinter uns. Hinter Tinehir haben wir den schneebedeckten Hohen Atlas ständig vor Augen, das strahlende weiß schmerzt fast. In Boumalne halten wir uns wieder nördlich und fahren ca. 30 km in die Dadèsschlucht hinein, fast bis zum Ende der Asphaltstraße. Dort nehmen wir uns ein Zimmer. Der Hotelbesitzer, na ja, Hotel ist wohl leicht übertrieben, also der Besitzer eines Häuschens in dem man kleine Räume mieten kann, begrüßt uns persönlich: "Salam! Lebés?" "Salam", antworten wir, "Lebés alhamdulillah!" Und fragen gleich zurück: " Lebés?" worauf er lachend unser "Lebés alhamdulillah" wiederholt. Das ganze bedeutet soviel wie: "Hallo, wie geht´s?" "Hallo, es geht Gott sei dank gut". "Und selbst?" usw. Leider gibt es in den Zimmern keine Heizung, und heißes Wasser nur auf Anfrage. "Warum geht das Licht nicht?" Fragt Stephan den Besitzer. "Es geht erst ab 18:00 Uhr", lautet seine Antwort. Pünktlich um 18:00 Uhr geht das Licht an aber genauso pünktlich um 20:00 Uhr wieder aus. Es muss gespart werden, deshalb läuft der Generator hinter dem Haus nur ein paar Stunden am Tag. Um uns aufzuwärmen setzen wir uns in den Aufenthaltsraum und drängen uns mit einem Pärchen aus Spanien und vier Leuten vom Personal vor einem gasbetriebenen Heizstrahler. Zum Essen gibt es Tajine, ein marokkanisches Nationalgericht. Tajine heißt einfach Topf oder Kessel, gemeint ist eine flache Schale mit einem konischen Deckel, der in der Mitte eine schornsteinartige Öffnung besitzt. Darin werden Fleisch, Gemüse und Kartoffeln auf einer offenen Flamme gegart. Wir wählen ein Tajine mit Hähnchenfleisch. Nachdem wir das Gemüse auf die Seite geräumt haben, finden wir tatsächlich einige Stücke eines Hähnchens. Leider besteht der arme Vogel nur aus Haut und Knochen. Das Fleisch finden wir dann am nächsten Abend, auf den bestellten Spießchen. Doch zuvor müssen wir uns dieses Essen noch verdienen.

Als wir am Morgen aufbrechen um die Dadèsschlucht zu erkunden, zeigt mein Thermometer nur -2,8 °C an, brrr wie kalt. Wir fahren vom Hotel aus weiter nach Norden und nach ca. 200 m beginnt der Schotter. Einige Kehren lassen uns schnell an Höhe gewinnen und als uns die wärmenden Sonnenstrahlen erreichen, fühlen wir uns gleich viel wohler. Die Farbe der Landschaft wechselt von braun zu rot und ist dann und wann mit zartem grün belegt. Die Spitzen der Berge glänzen weiß in der Sonne. Dann fängt es ganz harmlos an. Warum ist der entgegenkommende LKW so nass und so schmutzig, grübele ich. Hinter der nächsten Kurve weiß ich warum, eine riesige braune und zähflüssig aussehende Pfütze wartet dort auf uns. Nun gut, Augen zu und durch, denke ich. Ich lasse die Augen dann doch lieber auf und mit zunehmender Tiefe des Wassers werden sie auch immer größer. Im Rückspiegel sehe ich die große Bugwelle der Africa Twin. Mit total verdreckten Maschinen fahren wir weiter nicht ahnend, dass dies nur ein Vorgeschmack auf mehr sein sollte. Alle paar Kilometer werden wir nun von mehr oder weniger tiefen schlammgeschwängerten Pfützen erwartet. Einige lassen sich umfahren, andere müssen durchquert werden und schon bald läuft mir das Wasser von oben in die Stiefel hinein. Der Motorschutz ist meist völlig in dem schmutzigen braun versunken und die Bugwelle klettert bis zu den Kühlern hoch, Wasserkühlung einmal anders. Hoch oben in den Bergen müssen wir uns in einer kleinen Ortschaft an einigen LKW vorbeidrängen, die mitten auf der Straße abgeladen werden. Dann wird es immer einsamer. Ab und zu sehen wir eine Gruppe Frauen und Mädchen, die tief gebückt riesige Bündel an Büschen und Ästen tragen. Im Gegensatz hierzu stehen die Männer in den Dörfern herum und haben die Hände bis zu den Ellenbogen in den Hosentaschen stecken. Dann kommt eine kleine Flussdurchfahrt, das Wasser ist klar aber die Kieselsteine auf dem Grund sind sehr lose. Fast stürze ich in das eiskalte Nass, der einzige Trost wäre dann gewesen, dass das Wasser sauber ist. Hinter dem Flüsschen geht es erst steil bergauf, dann wieder steil bergab und dann endet die Piste an einem senkrecht abbrechenden Hang, dessen Brücke wohl vor einiger Zeit fortgeschwemmt wurde. Eigentlich wollten wir ja an der Todraschlucht wieder herauskommen aber der Weg führt hier nicht weiter. Da es schon Nachmittag ist, wollen wir auch keinen Umweg riskieren, der uns unweigerlich erst im Dunkeln zum Hotel zurückbringen würde. Wir fahren also den gleichen Weg wieder zurück und dürfen uns abermals an den Schlammpfützen erfreuen. Da wir nun aber die Tiefe der Löcher kennen, ist es nur noch halb so aufregend.

Am nächsten Morgen zeigt das Thermometer nur noch -4 °C an und wir flüchten aus der kalten Umklammerung der Schlucht hinaus nach Boumalne. Die Felder am Ausgang der Schlucht sind mit Rauhreif überzogen, dessen Anblick uns frösteln lässt. Von Boumalne aus fahren wir dann auf der Straße zum südlichen Ende der Todraschlucht, die wir heute durchfahren wollen. Am Eingang der Schlucht stehen schon viele Busse und Mietwagen vor den Restaurants und Souvenierläden, hier gibt es Touries in jeder Menge. Mit eher ungeeignetem Schuhwerk suchen sich einige Gruppen einen einigermaßenen trockenen Weg in die von der Todra durchschlängelten Schlucht hinein. Sorry für´s Nassspritzen aber man muss die Maschinen schon mit etwas Tempo durch die Furten der Todra dirigieren, sonst graben sie sich in den losen Untergrund ein :-))). Die Todraschlucht ist wirklich toll. Links und rechts türmen sich die Felswände zig Meter hoch. Die Sonne scheint direkt hinein und es ist so warm, das ich sogar die Jacke ausziehen muss, oder kommt die Hitzewallung etwa von der Fahrfreude?. Der Pfad wechselt alle paar Meter von der linken auf die rechte Seite der Schlucht und erfordert jedes Mal eine mehr oder weniger spektakuläre Flussdurchfahrt. Nach wenigen Kilometern schon sind keine Fußgänger mehr zu sehen. Ab und zu passieren wir einige Kletterer in den Felsen oder vollgepackte Geländewagen, deren Insassen sich an der Schönheit dieses Ortes satt sehen wollen. In einer Verschnaufpause ziehen einige Berberfrauen mit ihren Eseln an uns vorüber und winken uns zu. Was sie wohl über uns denken? Da wir wegen der fehlenden Brücke nicht auf der Dadèsseite wieder herunter können, drehen wir irgendwann wieder um und fahren zum Eingang der Schlucht zurück. Als uns unterwegs eine vollbeladene LKW-Karawane entgegenkommt, stockt uns der Atem. In Deutschland wäre die Schlucht sicher sogar für Fahrräder verboten und hier fahren sie mit 8-Tonnern entlang. Kopfschüttelnd setzen wir unseren Weg fort Als wir den Eingang wieder erreicht haben, setzen wir uns dort an einen der Tische vor den Restaurants und essen eine Kleinigkeit. Die vorbeigehenden Pauschies bewundern unsere vor Dreck starrenden Maschinen, japanische Mädels lassen sich von ihren Freunden vor den Motorrädern fotografieren und italienische und spanische Machos zeigen uns anerkennend ihren erhobenen Daumen. Das läuft runter wie Öl und wir bleiben noch eine Weile sitzen bevor wir zu unserer Eishöhle zurückfahren.

Am dritten Tag hier oben wollen wir die Route de Kasbah fahren aber nicht die in den Karten eingezeichnete Asphaltstraße sondern die Pistenstrecke, wie sie im Buch von Erika Därr beschrieben wird. Der Weg verläuft parallel zur Straße von El-Kelaâ M´Gouna nach Skoura und verspricht ein schönes Abenteuer zu werden. In El-Kelaâ fahren wir nach Norden und winden uns immer höher in die Berge hinauf. Teilweise ist die Piste so schlecht, dass wir glauben auf dem falschen Weg zu sein. Wir überprüfen mehrmals die Angaben im Buch mit unserem Roadbook und den GPS-Koordinaten aber wir sind richtig. Von einer Passhöhe aus eröffnet sich uns dann ein atemberaubender Anblick. Die Berge am Horizont sind schneebedeckt und unter diesen öffnet sich eine tiefe Schlucht, die den den Blick freigibt auf einen sich durchs Tal schlängelnden Fluss, der von Palmen und grünen Feldern gesäumt ist. Tief berührt von dieser Schönheit sitzen wir noch lange da und blicken ungläubig in die Landschaft vor uns. Dann winden wir uns über steile Serpentinen ins Tal und drängen uns auf dem schmalen Pfad an einer Gruppe schwer beladener Esel vorbei, die ohne einen sichtbaren Führer stur ihrem Ziel entgegenlaufen. Unten angekommen stellen wir fest, dass wir den Flusslauf durchqueren müssen. Wir sind inzwischen schon einiges an Wasserdurchfahrten gewöhnt, jedoch ist dieser Wasserlauf breiter, tiefer und strömt schneller als alles bisher da gewesene. Einige Kinder kommen aus dem nahen Dorf angerannt und zeigen uns die Furt. Doch so recht wollen wir ihnen nicht glauben. Ich laufe am Ufer auf und ab und wäge die Möglichkeiten ab heil hinüber zu kommen. Der Fluss ist zwar von ein paar Inseln unterbrochen aber man kann nur schlecht erkennen, wie es dahinter aussieht. Dann fasse ich mir ein Herz. Ich starte die Maschine und durchquere den ersten Teil, um mich dann auf eine Insel zu retten. Doch die Insel ist mit Sand und Schlamm bedeckt und ich habe Mühe mich nicht einzugraben. Ich bleibe auf dem Gas, schleudere mit dem Hinterrad meterhohe Dreckfontänen in die Luft und durchquere den nächsten Wasserabschnitt. Die nächste Insel ist mit großen Kieselsteinen übersäht, was die Sache auch nicht einfacher macht. Durch fusseln verhindere ich gerade noch einen Sturz, dann drehe ich wieder am Griff und schieße entgegen der Strömungsrichtung in den letzten Wasserlauf. Nach fast 30 Metern durch die spritzende Gischt bin ich heil am anderen Ufer. Ich gehe mit dem Fotoapparat in Stellung und warte auf Stephan. Doch statt dessen kommt ein Land Rover angefahren, der nimmt einen anderen Weg als ich, nämlich den von den Kindern empfohlenen und kommt auch sehr gut durch. Als Stephan dies sieht, fährt er in der Spur des Geländewagens zu mir hinüber und tut sich etwas leichter mit der Durchquerung. Dafür ist mein Film gerade voll und ich kann Stephan nicht bewegen das ganze zu wiederholen, damit ich einige Action-Fotos machen kann. Gemeinsam schießen wir dann die Uferböschung hoch und suchen uns einen Rastplatz zum verschnaufen.

Einige Kilometer später müssen wir den gleichen Fluss abermals durchqueren. Zum Glück strömt das Wasser an dieser Stelle nicht ganz so spektakulär durch sein Bett. Leichtsinnigerweise nehme ich aber ein Wendemanöver auf den kindskopfgroßen Kieselsteinen nicht ganz ernst und schon liege ich am Boden, zum Glück noch auf dem trockenen Teil des Flussbetts. Stephan ist schon auf der anderen Seite und so muss ich die schwere Fuhre alleine aufheben, was angesichts des Bodenbelags gar nicht so einfach ist. Endlich auf der anderen Seite, haben wir dann mit neuen Problemen zu kämpfen, tiefe Spurrillen die von der Sonne knochenhart erstarrt sind und immer wieder versuchen uns aus der Bahn zu drängen. Viele Kilometer weiter sind wir wieder in alpinen Höhen angelangt, die Piste ist schmal, steil und sehr steinig, als wir wiederum auf eine weggeschwemmte Brücke treffen. Das Qued ist zwar trocken aber die Böschung ist senkrecht und fast einen Meter hoch. Wir sind unsicher ob wir hier richtig sind, wir übertragen unsere Position in die TPC-Karte. Siehe da, wir sind falsch. Unsere Versuche die Stelle zu ergründen an der wir falsch abgebogen sein könnten führen zu nichts. Was sollen wir nun tun? Nochmals das ganze zurück? Nee, lieber die Flucht nach vorne antreten, diese Piste muss ja auch irgendwo hinführen. Der Karte nach müssten wir auf jeden Fall wieder auf der richtigen Piste rauskommen. Also schichten wir große Steine aufeinander um eine Abfahrt in das Qued zu ermöglichen. Stephan will es als erster versuchen. Ich stelle mich unten auf die Seite, um ihn evtl. stützen oder halten zu können. Letzte Instruktionen werden gegeben. "Gib Gas und lass die Kiste einfach rollen, nur nicht zu langsam und balancieren wollen", ermutige ich ihn. Stephan gibt Gas, lässt die Kupplung kommen und ... würgt den Motor ab. Geistesgegenwärtig zieht er die Kupplung, rollt über die selbstgebaute Rampe und kommt gut unten an. Dann ein paar enge Kurven auf dem tiefen Schotter und mit viel Gas die folgende steile Böschung hinauf, bis er sicher steht. Dann bin ich dran. Runter komme ich gut, doch beim Rauffahren stelle ich mich etwas blöde an und nehme zu früh das Gas weg. Aber die Transalp zieht mich mit Leerlaufdrehzahl ruckelnd das letzte steile Stück hoch. Die von mir montierte kürzere Übersetzung hat sich also doch gelohnt. Da stehen wir nun, ausgepumpt und mit schmerzenden Armen und wissen, dass wir noch etliche Kilometer vor uns haben. Weiter oben wird die Piste schmaler und wir können einige von Berbern bewohnte Höhlen in den Wänden erkennen. Plötzlich tauchen ein paar Hunde auf, laut bellend und wild mit den Zähnen fletschend umkreisen sie uns und machen Scheinangriffe auf unsere Beine. Durch lautes Hupen und Gasaufreißen gelingt es uns sie in einem sicheren Abstand zu halten. Schnell davonfahren geht auf diesem, von ausgetrockneten Wasserrinnen durchzogenen Pistenstück leider nicht. Nachdem wir den Bereich der Höhlen verlassen haben, bleiben auch die Hunde endlich zurück. Wer mich kennt, weiß das ich schreckliche Angst vor Hunden habe und kann sich deshalb vorstellen, wie ich mich in dieser Situation gefühlt habe.

Nach einem weiteren Pass und einer angenehmen Abfahrt ins Tal, erreichen wir wieder die eigentliche Piste. Wir durchfahren einige kleine Örtchen und legen eine schnelle Schotteretappe über ein Hochplateau ein. Plötzlich öffnet sich ein großes Loch mitten auf der Piste. Es ist zu spät zum bremsen und ich bleibe am Gas. Der 21-Zöller verschwindet im Loch, kommt kurz darauf wieder hoch, dann höre ich nur noch das hässliche Krachen des durchschlagenden hinteren Federbeins und bin durch. Das zweite hässliche Krachen hinter mir, kommt von Stephans Maschine, der mir von nun an nicht mehr am Hinterrad klebt. Noch einige Male müssen wir Queds durchqueren, was sich aber nicht zu schwierig gestaltet. Wir finden einige markante Punkte wieder, die im Buch beschrieben sind und wissen, dass wir immer noch auf der richtigen Strecke sind. Dann kommt wieder ein schwieriges Stück. Wir müssen eine Weile in einem Qued entlang fahren um später den richtigen Ausstieg zu finden. Aus der einen Weile werden über fünf Kilometer. Die Maschinen tänzeln im Kiesbett wie wild herum. An Lenken ist kaum zu denken. Mit der Zeit lernen wir mit Gasstößen und Gewichtsverlagerung auf den Rasten zu lenken, dass geht nun schon besser. Aber wir können nur ungefähr die Richtung bestimmen, feine Lenkkorrekturen sind nicht möglich. So bekommen wir doch die eine oder andere Beule in unseren Motorschutz, da wir den großen Steinen nicht immer ausweichen können. Dann wieder ein Überfall von einigen Hunden. Ich höre sie nur, da sie hinter mir sind und ich hoffe bloß nicht zu stürzen. In meiner Angst komme ich schneller durch das ausgetrocknete Flussbett als gedacht. Doch wo ist Stephan? Da ich die ganze Zeit auf den Rasten stehend fahre, kann ich im Spiegel nichts sehen. Ich kann ihn aber trotz seines Remus Racing-Topfes auch nicht mehr hören. Da die Hunde offensichtlich nicht mehr hinter mir sind, halte ich an und schaue mich um. Nach einigen bangen Sekunden kommt er endlich um die Ecke getuckert. Wir fahren weiter und fragen bei einem Dorf einige Kinder nach dem Weg. Zuerst schicken sie uns in die falsche Richtung, wahrscheinlich weil wir es ablehnten sie hintendrauf mitzunehmen, was angesichts der schwierigen Strecke auch unmöglich gewesen wäre. Andere Kinder zeigten uns dann den richtigen Weg. Zuerst durch einen schmutziggrauen reißenden Bach auf die andere Seite des Tals und dann immer der Piste nach. Gesagt, getan, mit dem Mut der Unerschrockenen arbeiten wir uns durch das wilde Wasser und bekommen zur Belohnung nochmals die Füße gewaschen. Dann geht es auf einer guten Piste weiter in eine Ortschaft hinein. Die Sonne ist hinter uns gerade am untergehen und vor uns blendet uns ein reflektierendes Verkehrsschild. So was blödes, denke ich, jetzt stellen die sogar schon auf Schotterpisten Verkehrsschilder auf. Aber weit gefehlt. Genau an diesem Schild beginnt wieder die Asphaltstraße. Stephan hält sofort an und wirft sich demütig wie der Papst auf den harten schwarzen Boden um ihn zu küssen. Jetzt sind es "nur" noch ca. 120 km bis zum Hotel aber wenigstens auf Asphalt.

Sind die schmalen Straßen schon tagsüber ein Abenteuer, nachts ist es halber Wahnsinn. Lichter von kleinen Mofas verwandeln sich beim näherkommen in die Beleuchtung eines LKW. Dafür blenden andere mit sechs Scheinwerfern auf einmal, die überall hinleuchten, nur nicht auf die Straße. Dunkle Gestalten stehen am Straßenrand und sind erst in letzter Sekunde zu erkennen. Mit ihren spitzen Kapuzen sehen sie aus wie Mitglieder des Ku-Klux-Klan, richtig unheimlich im halbdunkel der Dörfer. Nicht auszudenken was passiert, wenn hier einer Mal ausweichen muss. Nach einer uns unendlich lange vorkommenden Fahrt, sind wir zwar durchgefroren aber glücklich wieder zurück. Unsere Berber haben sich schon Sorgen um uns gemacht. Bevor wir duschen essen wir erst einmal unser extra für heute Abend bestelltes Couscous. Da heute der 31. Dezember ist, wollen unsere Gastgeber ein kleines Fest mit Berbermusik geben. Für sie kommt der Jahreswechsel erst nach dem Ramadan, der am 11. Januar beginnt. Das Fest soll nur für uns und ein französisches Mädchen sein, das auch hier wohnt. Nach der Dusche legen wir uns noch eine Stunde aufs Ohr, denn wir haben jetzt schon Muskelkater von unserer Kashbah-Tour und können uns kaum noch bewegen. Spät am Abend gehen wir dann zum Tamtam. Vier Berber und drei Europäer sitzen frierend vor dem Gasheizer. Es wird heißer Tee und lauwarme Cola gereicht. Dann trommeln und singen die Berber was das Zeug hält. Die Stimmung ist gut und das Erlebnis für uns einmalig. Um 24:00 Uhr stoßen wir mit Cola auf das neue Jahr an. Später im Bett trinken Stephan und ich noch den letzten, extra für heute gesparten Rest vom Jackie.

Trotz der kurzen Nacht fahren wir heute weiter. Unser Ziel ist das etwa 330 km entfernte Zagora, am Ende des Vallée du Drâa. Leider spielt heute das Wetter nicht so ganz mit und wir müssen uns wasserdicht einpacken. Der Regen ist nicht sehr stark und wird von kurzen Trockenperioden unterbrochen, deshalb kommen wir gut voran. In Ouarzazate kommt zwar kurz die Sonne zum Vorschein, versteckt sich aber bis zum Tizi-n-Tinififft hinter Wolkenfetzen und Nebelschleiern. Bei gutem Wetter muss die Aussicht von hier oben einmalig sein. Wir beeilen uns jedoch weiter zu kommen und legen in Agdz eine Pause ein, die wir zum Essen und zum Ablegen der Regenbekleidung nutzen. Hier sind die Temperaturen sehr angenehm und wir sitzen im T-Shirt vor dem Restaurant. Die Wolken werden immer weniger und schon bald dominiert wieder die Sonne.

Als wir später in Zagora ankommen sind wir angenehm überrascht. Überall herrscht quirliges Treiben. Vor den Cafés stehen expeditionsmäßig umgebaute Geländewagen. Eine Gruppe Motorradfahrer mit großen Tanks und grobstolligen Reifen kommt uns entgegen. Hier herrscht eine sonderbare Stimmung, so als ob dies der letzte Außenposten vor einem großen unbekannten Nichts wäre, das gleich hinter den nächsten Hügeln beginnt. Ein letzter Sammelpunkt für all die Verrückten, die sich mit mehr oder weniger geeigneten Fahrzeugen zu Abenteuern in der Wüste und in fremden Kulturen aufgemacht haben. Wir suchen das Hotel La Fibule Du Drâa, das uns wegen seiner tollen Traveller-Atmosphäre empfohlen wurde. Leider ist es schon ausgebucht und wir versuchen unser Glück schräg gegenüber im Hotel Kasbah Asmaa, doch auch hier gibt es keine freien Zimmer mehr. Jedoch gibt es im Garten, gleich neben einem palmengesäumten Pool ein großes Nomadenzelt, in dem einige kleinere Zelte aufgebaut sind, ausgestattet mit zwei Matratzen und vielen warmen Decken. Nun gut, eigentlich ist uns diese Lösung sympathischer als ein Zimmer. Die Maschinen fahren wir einige Treppenstufen, die mit schönen Teppichen ausgelegt sind, zum Hotelportal hoch und stellen sie im gut bewachten Vorgarten ab. Wir richten uns im Zelt ein und fahren dann in ein schönes Café in Zagora, um uns an dem Flair der Stadt zu erfreuen und um etwas zu relaxen. In der Nacht gibt es ein Gewitter und ausgerechnet auf meiner Seite kommt Wasser ins Zelt. Ich stopfe einige der Decken seitlich vor meine schon halb feuchten Matratze und rutsche weiter in die Mitte. Für eine größere Aktion bin ich zu müde und wie sich am Morgen herausstellt, war auch nicht mehr nötig. Die Sonne scheint wieder und wir legen die feuchten Decken und Matratzen in die Sonne zum trocknen. Am heutigen Tag legen wir eine Fahrpause ein. Eigentlich wollten wir die Pause schon nach der anstrengenden Kasbah-Tour in der Dadèsschlucht einlegen aber dort war es uns zu kalt und zu einsam. Wir verbringen den Tag mit schlafen und faulenzen, schlendern durch die Geschäfte in der Stadt und trinken Mal hier und Mal da einen Café oder eine Cola. Am Abend erzählt mir Stephan, dass es ihm überhaupt nicht gut gehe und er starke Kopfschmerzen und Durchfall habe, ganz klarer Motorradentzug stelle ich fest, doch ihm ist nicht zum Lachen zumute.

Am folgenden Tag bleibt Stephan den ganzen Tag im Zelt, um sich zu erholen und seine Krankheit etwas auszukurieren, zum Glück haben wir entsprechende Medikamente dabei. Ich mache mich also ganz allein auf den Weg nach M'hamid, ca. 50 km südlich von Zagora. Die Straße ist schmal und führt über zwei kleine Pässe. Schon vor dem zweiten Pass, dem Tizi-Beni-Selmane, sieht man am Horizont einen braunen Streifen in der Luft hängen. Beim Näherkommen erkennt man, dass es ein kleiner Sandsturm sein muss. Gab es bis zu diesem Pass noch viele Palmen und Felder zu sehen, wird es hier immer karger. Auf beiden Seiten der Straße wurden kleine Zäune errichtet, um den Sand vom Asphalt fernzuhalten. Trotzdem ist die halbe Straße verweht und ich fahre im Slalom zwischen den Verwehungen durch und dort, wo die ganze Straße unter dem Sand verschwunden ist, geht es mit viel Gas durch die feinkörnige Masse. Mittlerweile ist auch die Luft mit Sandkörnern durchsetzt und man fährt wie durch Nebelwolken. Eigentlich wollte ich hinter M'hamid, das nun wirklich ein letzter Außenposten vor der Wüste ist, noch ein Stück in die endlose Weite hineinfahren, doch bei diesen Wetterverhältnissen und ganz allein ist mir das zu gefährlich. Ich ziehe mir noch einen Café au Lait und eine Cola rein, bevor ich umkehre und mich im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Staub mache. In Tagounita sehe ich eine PD und eine Tenere mit Schweizer Nummernschildern am Straßenrand stehen und halte an, um mich zu den beiden Fahrern zu gesellen. Sie kommen aus der französischen Schweiz und bei meinen schmalen Französischkenntnissen, die sich in der Hauptsache aufs Essen beschränken, ziehen wir es vor uns auf englisch zu unterhalten. Bald nach unserem small talk fahre ich weiter, wähle allerdings die Pistenstrecke zurück nach Zagora. Die Piste windet sich regelrecht durch die steinige Landschaft, wozu allerdings kein Grund besteht. Da ich recht flott unterwegs bin, spare ich mir die ganzen Kurven und fahre einfach geradeaus. Das laute Ploppen, wenn ein Stein seitlich unter dem Reifen herausgedrückt wird, tut mir zwar in den Ohren weh aber die schnelle Fahrt begeistert mich. Plötzlich steht ein kleiner Erdwall vor mir und ich kann nur noch schnell ohne Kupplung den Schalthebel nach unten treten und den Hahn aufreißen. Im selben Moment hebe ich mit beiden Rädern ab um gleich darauf wieder auf dem harten Boden zu landen. Puh, gerade noch mal gutgegangen. Die Fahrt geht weiter und je näher ich Zagora komme, desto häufiger muss ich kleine Sandfelder auf der Piste durchqueren. Dann geht es noch durch ein breites Qued und kurz darauf sitze ich schon vor einem Restaurant in Zagora und genieße einige Fleischspießchen mit Salat. Als ich mit dem Essen fertig bin, kommen die beiden Schweizer angefahren und setzen sich auf einen Café au Lait zu mir. Auch sie sind die Piste gefahren und als ich von dem Schrecken mit dem plötzlich auftauchenden Hügel erzähle, müssen beide lachen und erzählen mir, dass sie bisher dachten sie wären die einzigen denen auf einer Piste manchmal das Herz in die Hose rutscht. Sie freuen sich, dass es auch andern so ergeht. Abends bin ich wieder bei Stephan, ihm geht es zwar besser, er ist aber immer noch nicht ganz auf der Höhe. Auf jeden Fall sei er aber fit genug, um morgen nach Marrakesh zu fahren.

Die Etappe nach Marrakech hat es in sich, sie ist über 400 km lang und führt über hohe Pässe. Zunächst geht es wieder nach Ouarzazate zurück aber diesmal bei gutem Wetter und mit traumhaften Aussichten in den Bergen. In Ouarzazate selbst begeistert uns der Gegensatz von Palmenhainen und schneebedeckten Bergen. Sind wir bisher recht zügig vorangekommen, so wird die Straße nun schmaler und kurvenreicher. Je höher wir kommen, desto tiefer werden die Temperaturen und schon bald haben wir die Schneegrenze erreicht. Auf dem Tizi-n-Tichka, mit 2260 m einer der höchsten Pässe in Marokko, müssen wir uns durch Schneematsch quälen und hoffen, dass es nicht auch noch Glatteis gibt. Die letzten Kilometer nach Marrakech ziehen sich wie Gummi und wir glauben, dass wir heute gar nicht mehr hinkommen. Dann sind wir endlich da. Wir wollen uns ein Zimmer direkt beim Djemaa el Fna, dem Platz der Geköpften suchen, weil auf diesem Platz eine Reihe von Attraktionen dargeboten werden. Musikanten, Akrobaten und Tänzer, Schlangenbeschwörer, Märchenerzähler und allerlei exotische Stände laden dort zum Staunen ein. Außerdem beginnt dort auch gleich der Souk. Nur wie finden wir in dem Gewühl der Gassen dorthin? Kaum haben wir angehalten um uns zu beratschlagen, schon sind wir von Kindern auf Fahrrädern umringt, die uns den Weg zeigen wollen. Mit einem von ihnen handeln wir einen angemessenen Preis aus und dann versuchen wir ihm zu folgen. Durch enge und engste Gassen müssen wir fahren und das bei einem Trubel wie bei uns Zuhause beim Schlussverkauf. Von allen Seiten drängen sich Fußgänger, Rad- und Mopedfahrer durch das Gewirr und wir mit unseren Dickschiffen sind mittendrin. Durch das hohe Gewicht sind wir im Vorteil, denn es gelingt niemanden uns abzudrängen. Endlich sind wir beim Hotel Café France, doch sind dort schon alle Zimmer belegt. Auch bei den anderen Hotels in der Nähe des Platzes haben wir kein Glück. Schließlich landen wir abseits der Altstadt im Kenza Hotel. Ein vier Sterne Bunker in dem wir den Preis um ein Drittel herunterhandeln können. Da wir von der Fahrt fix und fertig sind und es bald nach unserer Ankunft anfängt zu regnen, verbringen wir den Abend im Hotel. Für mich ist es auch besser, da ich nun die gleichen Beschwerden habe, wie Stephan. Ausnahmsweise freuen wir uns über den Luxus eines Farbfernsehgerätes auf unserem Zimmer, da heute der 04. Januar ist und wir uns via Satellit den Start der Dakar-Rallye ansehen können.

Am folgenden Morgen regnet es immer noch. Wir schauen aus dem Fenster ob unsere Maschinen noch auf dem bewachten Parkplatz vor dem Hotel stehen und sehen, dass der Parkplatzwächter unsere Maschinen mit einem Eimer Wasser am waschen ist. "Der spinnt wohl", meint Stephan, "der ganze schöne Dreck, jetzt denkt jeder wir wären immer nur auf Teer hier herumgefahren", fügt er lachend hinzu. Nach einem ausgiebigen und langen Frühstück, es ist schon fast Mittag, hört es auf zu regnen und wir laufen zum Djemaa el Fna. Hier ist die Hölle los, da heute ein Marathonlauf stattfindet und am Platz der Zieleinlauf ist. Wir durchstöbern erst einmal den Souk und wundern uns, dass durch die engen überfüllten Gassen auch Autos fahren, die sich wild hupend einen Weg durch die Menge bahnen. Als mich ein Kleinlieferwagen fast umfährt, bin ich verärgert und haue mit der flachen Hand voll auf´s Blech des Wagens. Der Beifahrer schreit und will aussteigen, wahrscheinlich um mir an die Gurgel zu springen aber er bekommt die Tür nicht auf, weil die Gasse so eng ist, das gerade das Auto durchpasst. Wir lachen und gehen weiter. Später, wieder auf dem Djemaa el Fna, bewundern wir die buntgekleideten Wasserverkäufer und die Schlangenbeschwörer, die einem immer irgendwelche Schlangen um den Hals hängen wollen um dann für die Fotos einige Dirhams zu erhaschen. Wir suchen uns dann ein Café mit Aussichtsterrasse, von der aus wir ungestört das Treiben auf dem Platz beobachten können. Es werden Boxkämpfe veranstaltet und Geschicklichkeitsspiele aufgebaut, an den Ständen gibt es leckere Speisen, würzig duftende Kräuter und Obst. Alle paar Meter stehen Musikanten und alle spielen wild durcheinander. Genau so stellt man es sich in orientalischen Städten vor. Als es wieder zu regnen anfängt laufen wir zurück zum Hotel.

Es ist nur +2 °C als wir mit unseren bebackten Maschinen aus Marrakech herausfahren. Der Himmel ist blau, die Sonne scheint aber die Gräser und Büsche sind mit Raureif überzogen. Die Heimreise hat begonnen und wir haben bis zum Hafen von Melilla noch über 800 km vor uns. Gegen Mittag ziehen Regenwolken auf und wir hüllen uns in unsere Regenkombis. Trotz des schlechten Wetters kommen wir gut voran. Dann geht es wieder bergauf. Auf einmal sehen wir wieder weiße Flecken vor und neben uns und fangen schon bei deren Anblick an zu frieren. Hinter einer Biegung dann der Schock. Ohne merklichen Übergang liegen plötzlich 30 cm Schnee neben der Straße und es geht immer noch bergauf. Als wir in Ifrane ankommen, fallen uns sofort die Satteldächer der Häuser auf, hier scheint es also öfter zu schneien. Von hier bis nach Fes sind es genau 50 km, nie hätten wir hier mit Schnee gerechnet. Auf den Straßen liegt Schneematsch und teilweise auch eine geschlossene Schneedecke doch unsere Reifen haften noch gut. Was fragte ein Schweizer Autofahrer noch an der letzten Tankstelle, auf unsere Stollenreifen zeigend: "Warum habt ihr denn Winterreifen drauf?" Hinter Ifrane geht es wieder bergab, der Schnee schwindet aber die Kälte bleibt. Ausgerechnet hier werden wir bei einer Polizeikontrolle angehalten. Die ganze Zeit in Marokko sind wir immer durchgewunken worden, obwohl wir teilweise recht flott unterwegs waren. Jetzt müssen sie ausgerechnet hier in der Kälte und im Regen unsere Pässe verlangen. Wir nehmen uns viel Zeit um unsere Papiere unter den Regenkombis rauszukramen. Ein kurzer Blick hinein und wir können weiterfahren. Stephan ist stinksauer über diese unnötige Kontrolle und verzieht dementsprechend sein Gesicht. Wir durchqueren Fes bei strömenden Regen und wollen uns irgendwo hinter Fes ein Zimmer suchen. Doch aus dem irgendwo wird ein nirgendwo, denn es kommt kein Hotel. Wir fahren noch eine ganze Weile im Dunkeln bis Taza, wo wir dann endlich fündig werden. Der Laden ist nicht gerade der sauberste, der Name Bahnhofshotel sagt ja eigentlich schon alles aber wir sind froh nach fast 600 km und viel schlechtem Wetter ein Dach über dem Kopf zu haben. Wir suchen noch einen Laden wo wir etwas essen können, finden aber nur kleine stinkende Spelunken. Egal, denken wir, Hauptsache der Durchfall freut sich. Als wir unsere Suppe löffeln, macht mich Stephan auf die große Kaffeemaschine auf der Theke aufmerksam, neben der wir sitzen. Unter dieser Maschine wuselt es nur so von irgendwelchen Insekten. Ich schiebe meine noch halbvolle Suppenschüssel beiseite und muss würgen. Stephan lacht nur, hat aber auch keinen Appetit mehr. Schnell bezahlen wir und gehen zum Hotel zurück.

Als wir am nächsten Tag wieder im Sattel sitzen, ist die Straße zwar nass und in der Luft hängen feuchte Nebelfetzen aber der Tag verspricht doch trocken zu werden. Wir fahren bei zunehmendem Sonnenschein bis Guercif, und biegen dort nach Norden ab. Nun ist es nicht mehr allzu weit bis zum Hafen und wir sind guter Laune. Als wir wieder an der Moschee vorbei kommen, in deren Schutz wir die erste windige Nacht verbrachten, bin ich dann doch etwas traurig, weil sich unsere Reise dem Ende zuneigt. Gegen Mittag sind wir dann in Melilla, bringen die Zollformalitäten hinter uns und kaufen unsere Fährtickets. Bevor wir aufs Schiff fahren dürfen, muss erst noch ein Drogenhund unsere Maschinen abschnüffeln. Wie erwartet findet er nichts und wir dürfen passieren. Eine Stunde später schippern wir schon aufs Meer hinaus. Mit der hereinbrechenden Dämmerung gehen wir ins Schiffsrestaurant zum Essen. Zum Nachtisch kaufe ich im zollfreien Laden a) nach der langen Abstinenz und b) wegen der stopfenden Wirkung eine riesige Tafel Schokolade. Während ich dann auf einer Couch etwas schlafe, langweilt Stefan sich vor einem der fünf Fernsehgeräte in einer Bar. Gegen 21:30 fahren wir in Almeria aus dem Hafen zum etwa drei Kilometer entfernten Campingplatz, auf dem unser Campingbus und der Motorradanhänger stehen. Dort laden wir das Gepäck in den Bus und die Motorräder auf den Hänger, duschen noch einmal und trinken in der Campingplatzbar noch eine Cola. Dann verabschieden wir uns von den Leuten und fahren um 22:45 Uhr aus dem Campingplatz. Wir wechseln uns mit dem Fahren ab, während der eine fährt, liegt der andere im Bett des Campingbusses und schläft. Genau 24 Stunden später stehen wir vor meiner Haustür. So sind wir trotz der Entfernung von 2000 km und des Schnees auf den französischen Autobahnen gut und schnell vorangekommen und wieder sicher Zuhause angelangt.