Marokko 2003 - Epilog


Das wir wirklich nur gutes Wetter im Urlaub hatten, wurde uns letztendlich doch nicht gegönnt. Auf der Fahrt von Almeria nach Deutschland mussten wir einige Kilometer vor der spanisch-französischen Grenze die Autobahn verlassen. Aus uns zu diesem Zeitpunkt unbekannten Gründen war sie plötzlich gesperrt. Wir fuhren auf der Landstraße weiter und bis ca. 5 km vor der Grenze ahnten wir noch nichts. Dann wurde um uns herum alles immer weißer und wir standen schließlich im wüstesten Winterwetter im zähflüssigen Verkehr. Dicke Schneeflocken wurden von einem starken Wind herumgepeitscht. Die meisten Autofahrer hatten nur Sommerreifen montiert und rutschten dementsprechend herum. Sogar ein unerschrockener Moppedfahrer auf einer Honda Doppel-X quälte sich durch den Schnee.

Schneechaos an der spanisch/französischen Grenze

Schneechaos an der spanisch/französischen Grenze.
Respekt vor dem Honda Blackbird-Fahrer

Schließlich wurde die ganze Schlange in Sichtweite der Grenzstation wieder nach Spanien zurück umgeleitet. Hm, was sollten wir nun tun. Ein Blick auf die Landkarte führte zu der Entscheidung, nach Rosas zu fahren und es von dort aus auf der Küstenstraße zu versuchen. Durch nun wieder sturmgepeitschten Regen fuhren wir an die Küste und schwenkten dann Richtung Frankreich. Je näher wir der Grenze kamen, desto mehr Schnee versuchte uns zu bremsen. Die Strände waren weiß, das Meer schlug stürmisch mit hohen Wellen auf die Küste ein. Dann mussten wir trotz Meeresnähe wieder Berge erklimmen. Dank montierter Winterreifen war das auch mit Anhänger zum Glück kein Problem. Das erste Pässchen schafften wir noch locker, aber hinter Port Bou kamen wir nur bis zur Hälfte den Berg hinauf. Dann standen wir in einer kleinen Schlange Autos, die gerade von der örtlichen Feuerwehr zum Umdrehen bewegt wurde. Nach einer Weile den rutschigen Manövern zuschauend, waren auch wir an der Reihe. Zum Glück gab es hinter der nächsten Kurve eine kleine Einbuchtung am Berg, so dass wir auch trotz Anhänger mehr oder weniger problemlos wenden konnten. Ein Durchkommen war an diesem Tag nicht möglich. Wir verbrachten deshalb die Nacht in einem Hotel in Figueras. Am nächsten Morgen teilte uns das Hotelpersonal mit, dass die Straßen wieder geöffnet seien. Zumindest bis Montpellier kamen wir problemlos durch. Die nachfolgenden ca. 100 km bis Orange mussten wir im Stau auf schneeglatter Autobahn schleichen. Überall steckten noch LKW in den Schneewehen am Straßenrand fest. Aber ab Orange hatten wir wieder freie Fahrt bis in die heimatlichen Gefilde. Der Schnee im Elsass und bei Karlsruhe war dann auch kein Problem mehr für uns ...