Rumänien 2001: Enduromania 5/2001 ⇒ Hunde

Das einzige, was mich eingeschüchtert hat war, dass man öfter an wilden, verwilderten, halbwilden oder ganz wilden Hunden vorbei muss. Da ich massiv Angst vor Hunden habe, ist das für mich fast ein Grund nicht hinzufahren. Aber nun bin ich angemeldet und habe auch schon bezahlt, jetzt will ich auch hin. Natürlich habe ich mich auch in der Enduromania-Mailingliste nach der Gefahr durch die Hunde erkundigt. Eine lustige und doch ernst gemeinte Hilfe habe ich da vom "alten Schweden" Per Öhl bekommen, die ich den Lesern nicht vorenthalten möchte:

Antwort auf meine Anfrage zu Erfahrungen mit wilden Hunden in Rumänien:

"Bissige Hunde" ist der Untertitel einiger Kontrollpunkte. Diese würde ich meiden. Übrig sind dann 63 schöne Erlebnisse :-) Also, Biester kommen schon selten vor aber viel öfter wirst du anderen Tieren begegnen. Wie zum Beispiel lieben kleinen Schweinen. "Richtiges verhalten" differiert von Zeitpunkt zu Zeitpunkt und von vielen anderen Umständen. Ich komme einigermaßen zurecht mit Folgendem: "Herr Albrecht legen Sie sich bitte auf die Couch!"

Bei bösartigen Hunden (und nur bei verrückten Hunden) sind nach meine Erfahrung zwei Wege zu gehen. (Hunde sind ja Rudeltiere mit bestimmter Hierarchie - Du kannst oben sein oder unten!)

1. Auf'm Moped:

Geschwindigkeitsunterschied zwischen dir und ekelhaften Hund maximieren. (Deine Geschwindigkeit soll größer sein ;-))

a) Wenn der Hund nicht zu weit hinter dir ist: Beinahe anhalten, so das der Hund auch einbremst, und dann Vollgas gezielt einstauben, je gröber die Steine um so besser. Mit Rohr a la´ "Noise magnifier" flößt du auch noch Respekt ein.

b) Wenn der Hund vor dir ist: Attacke! Erst langsam, dann voll-(beinahe)-drauf. Nicht zögern, der Hund kennt in diesem Zustand, nur zwei Gefühle. Angst (gut für dich) oder (Über)-mut (schlecht für dich). Bei dieser Methode kommen Dir die dörflichen Gräben (oder die an den Wegekanten) zu nutze. Der Hund rennt nach vorne aber schaut zum größten Teil nach hinten. Jetzt bist DU der Schäfer! Mit ein bisschen Übung kannst du dann den Hund in den Graben reinschubsen. Wenn es mehr Hunde sehen, umso besser! Der Leithund schämt sich dann und die anderen wagen dann auch nicht mehr viel zu machen. (Muss nicht unbedingt ein Graben sein, Haus, Schlucht, Bach, Fluss ... gehen auch. Du muss aber von oben kommen!)

2. Nicht auf'm Moped:

Oh - kein gutes Gefühl :-(. Hier gilt Poker-Face. Ignorieren, einfach ignorieren. Langsam bewegen, kleines liebes Lied leise singen, gähnen, gelangweilt gähnen ist noch besser, deine rechte oder linke Seite zum Hund und niemals hart (oder überhaupt) in die Augen schauen. Langsam weiter gehen oder vorsichtig deinen Challenger besteigen, und dann bist du bei 1 a) oder b). Ich habe -98, -99 und -00 sehr wenige richtig böse Köter getroffen. Die meisten wollen nur mitlaufen (Jagd-Instinkt) und halbwild Bellen. "Herr Albrecht stehen Sie bitte wieder auf."

Ich brauch nicht mit Dir zu wetten Carlo, du wirst klaro die Karpaten und die Enduromania lieben! Grus Gott - fahr heute - morgen kann es asphaltiert sein! (Wie die Auffahrt vom Gorges du Dadés)

Drum Bum!
Per 234 Mm

Eindrücke nach der Tour

Letztendlich war alles nicht so schlimm. Es gab zwar viele Hunde, die sich teilweise auch auf uns gestürzt haben, aber es kam nie zu einer wirklich gefährlichen Situation. Wenn man angehalten hat, hatten sich die Hunde wieder beruhigt und das Interesse verloren. Sobald man ihr "Revier" wieder verlassen hatte, waren die Köter auch nicht mehr hinter einem her. Oft sind sie auch nur dem ersten hinterher und haben den Rest der Gruppe in Ruhe gelassen. Insgesamt hatte ich nie Grund wirklich Angst haben zu müssen.